Trading – Wann wird das Hobby zur Sucht?

Dank Digitalisierung und Internet ist es jedem theoretisch sogar ohne Vorkenntnisse möglich zu investieren und zu spekulieren. Das Internet ist voll von erfolgreichen Storys. Es hat den Anschein, Trading wäre der Schüssel zum schnellen Reichtum. Unseriöse Werbeanzeigen täuschen vor, dass jeder ohne Arbeit durch Trading schnell reich werden kann. Besonders für Anfänger sind die versprochenen Gewinnchancen unwiderstehlich. Um Verluste auszugleichen, werden hohe Risiken eingegangen. Der Grad zwischen Leidenschaft und Sucht beim Trading ist schmal. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage: Wann wird das Hobby Trading zur Sucht?

Symptome der Tradingsucht

Das Auftreten eines oder mehrerer der folgenden Warnzeichen sollte dazu Anlass geben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die möglichen Anzeichen für Tradingsucht werden in drei Phasen unterteilt.

Gewinnphase

In dieser Phase sind die Gewinnerwartungen spielsüchtiger Trader unrealistisch und der Optimismus der Betroffenen lässt sich nicht bremsen. Das Verlustrisiko wird ignoriert. In dieser Phase stellen sich spielsüchtige Trader bereis vor, wie viel Geld sie durch Trading binnen kürzester Zeit gewinnen werden. Das eigene Können wird überschätzt und die ersten erzielten Gewinne überbewertet.

Grundsätzlich ist gegen Optimismus nichts einzuwenden. Trader, die glauben, dass sie von 10.000 Euro Startkapital leben können, weil sie voraussetzen, dass sie monatlich 50 Prozent Gewinn beim Traden erzielen, sollten dringend ihre Einstellung überprüfen. In dieser Phase ist es möglich, dass es ein Betroffener durch einen hilfreichen Tipp eines Freundes oder Verwandten oder durch ehrliche Selbsteinschätzung schafft, strategisch zu handeln.

Verlustphase

In dieser Phase werden Verluste unter den Tisch gekehrt oder geleugnet. Süchtige Trader versuchen, ihre Verluste gegenüber dem Partner und Freunden zu verheimlichen. Schuld an den Verlusten sind nicht die Fehler des Traders, sondern der Broker und/oder Marktmanipulationen wird dafür verantwortlich gemacht.

In der Verlustphase versuchen süchtige Trader, gleichzeitig an mehreren Märkten zu handeln, traden anstatt CFDs Futures und/oder wechseln den Markt, den Broker und die kostenlose Trading Software. Ein weiteres Merkmal dieser Phase ist, dass sonstige Hobbys, Freunde und Familie vernachlässigt werden.

Risiken werden nicht mehr realistisch eingeschätzt, Trader erhöhen Einsätze massiv, um Verluste auszugleichen. Um den Trading Account wieder mit Kapital füllen zu können, werden Gegenstände verkauft oder sogar Kredite aufgenommen.

Verzweiflungsphase

Eine scharfe Grenze zwischen den verschiedenen Phasen der Trading-Sucht ist nicht ziehbar. Die Grenzen zwischen den einzelnen Phasen der Trading-Sucht verlaufen quasi spielend. Die Verzweiflungsphase schließt sich an eine längere Verlustphase an.

In dieser Phase werden soziale Kontakte völlig abgebrochen, einige reifen zu Tabletten und/oder Alkohol. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit gewinnen die Oberhand und es können sogar Suizidgedanken entstehen. In dieser Phase können süchtigen Tradern nur noch erfahrene Spezialisten helfen. Betroffene sollten dringend Hilfe und Beratung durch diese Profis suchen.

Tradingsucht gezielt verhindern

Bei jedem Trade geht es um Wahrscheinlichkeiten. Es ist deshalb nötig, dass sich Trader auf den komplexen Prozess konzentrieren. Die perfekte Grundlage dafür ist ein persönlicher Trading-Plan. Trader sollten ihre Erfolge nicht an der Gewinnspanne, sondern stets an der Einhaltung Ihres Handelsplanes messen. Kleine Gewinne sollten gefeiert werden.

Professioneller Trader werden

Es mittlerweile sehr viele Menschen, die vom Trading leben. Wer davon träumt, mit Trading seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, muss bereit sein, viel Zeit zu investieren (Erwerb von Know-how, Sammeln von Erfahrungen, etc.). Ganz am Anfang ist Traden stets ein kosten- und zeitintensives Hobby. Jeder heute erfolgreiche Trader hat als Anfänger Verluste gemacht.